Josef

Josef - (c) Alfred Rhomberg

 

 

 

Josef! – Warum immer ich! – fragte sich Josef und dachte an seinen morgendlichen Traum „nicht mehr Josef zu sein“ - siehe (Ver)änderungen).

 

Josef! – Du bist gemeint! Aus dem Befehlston erkannte Josef, dass er wieder einmal an irgend etwas schuld gewesen sein musste und er überflog schnell alle Tagesnachrichten, die zwar äußerst selten auf etwas hinwiesen, für das Josef verantwortlich war (schießlich ist Josef heute kein besonders häufiger Name). Etwas mürrisch antwortete Josef daher bei einem neuerlichen Aufruf seines Namens: „Ja?“ – und wunderte sich, dass er selbst derjenige war, der ihn ständig namentlich aufrief. Auch gut, dachte sich Josef und antwortete beim nächsten Aufruf, er sei gerade nicht verfügbar! – (insgeheim dachte er sich „leckts mi doch alle…“), doch wollte Josef auch sich selbst gegenüber höflich bleiben. Es folgten noch einige weitere, allerdings immer seltener werdende Aufrufe, bis Josef’s 'Selbst' verstummte.

 

Seither verstummte es tatsächlich um Josef. Dass man sich wirklichkeitsnah wahrnimmt, setzt nach Auskunft aus der Wikipedia-Enzyklopedie „Selbsterkenntnis voraus…“ und weiter: „Selbsterkenntnis ist die oft demütigende und schmerzhafte Erkenntnis der realen Grenzen des Selbst. Schmerzhaft ist das, weil wir uns alle gerne ungefährdeter, bedeutender und sicherer sehen wollen als wir in Wahrheit sind“ (Zitatende).

 

Aufgrund dieser schmerzhaften Erkenntnis beschloss Josef, sich für die Zukunft in den Zustand der Bedeutungslosigkeit zu versetzen, was ihn jedoch nicht hinderte, gelegentlich auf sich aufmerksam zu machen, siehe: „herabspringen“ (1)

 

(5.3.2013)

 

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(1) aus:  screenkollektiv.org 

 

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