Nichts

 

Verführerisches Nichts - © Alfred Rhomberg

 

 

Ich will nicht in dieses Nichts fallen, wo es so gar nichts gibt

und das mich mit den süßesten Versprechungen erlkönigartig verlocken will,

dem kein Trick zu billig ist,

einmal wollte es mich mit einer hübschen Frau verführen,

was – so fragte ich mich gerade noch rechtzeitig,

mache ich mit einer hübschen Frau im Nichts –

nichts!

Das war noch einmal gut ausgegangen.

 

 

P.S. Wer sich unbedingt mit dem Nichts befassen will, sollte nicht mit dem Nichts oder dem Sein der Existenzialisten des 20. Jahrhunderts beginnen, hier würde man nicht vom Nichts, sondern von der Sprache dieser Philosophen über das Nichts verführt. Die Vorsokratiker (z.B. Parmenides) rieten dagegen, sich nicht mit dem Nichtseienden zu befassen, sondern alle Aufmerksamkeit allein dem Seienden zukommen zu lassen.

 

Und so suche ich jetzt nach dem „Seienden“ – obwohl mir das derzeit „Seiende“ eigentlich nicht besonders gefällt. Ich muss mich wohl wieder geistig ins Altertum bewegen. Warum fällt mir da als erstes das Buch „Ars amatoria“ von Ovid ein? Rein theoretisch natürlich! Ovid gibt ja sowieso keine Ratschläge, die unverzüglich anwendbar wären, sondern verführt einen immer nur durch hintergründige Gleichnisse.

 

Schade – aber besser als die Verführungen des „Nichts“.

 

(11.1.2016)

 

 

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