Das Popkonzert
Die Erwartungen sind groß – ebenso das Polizeiaufgebot.
Die Tonregler warten auf ihren Einsatz –
sind 50 000 Kilowatt genug – oder müssen es mehr sein?
Die Band – moderne Gladiatoren – betreten in grellem Scheinwerferlicht und ohne Risiko die Arena.
Dann bricht jener nicht enden wollende Jubel von Teenagern aus, die sich ihre 90-Euro-Tickets vom Munde abgespart haben –
nach der ersten Nummer steht für mich fest, es hat schon bessere Musik gegeben –
ich denke nicht an J.S. Bach oder Hansi Hinterseer, eher an Artie Shaw oder Duke Ellington
(die hätten es heute schwer – Bach hat auch heute sein Stammpublikum – kleiner als das hier versammelte natürlich – aber Artie Shaw?).
Die Stimmung ist hervorragend –
gemeinsames Wiegen der hochgestreckten Arme, die einem neuen Messias huldigen,
den ich noch nicht kenne und dem ich hoffentlich nie begegnen werde.
(2010)