vorerst unsterblich
ich möchte diese Welt nicht verlassen, ohne die grünen Wolken noch einmal gesehen zu haben, wegen derer ich mich zum Sklaven machte (1).
ich möchte nicht sterben, ohne vorher noch einmal meine geliebten blauen Mäuse gestreichelt zu haben (2).
ich möchte nicht sterben, ohne dass ich in einer demokratischen Wahl von den Kängurus zu ihrem König gewählt wurde.
ich möchte nicht sterben, ohne vorher einige besonders grausame Despoten in Viert- und Fünftweltländern gevierteilt oder gefünfteilt zu haben.
ich möchte nicht sterben, ohne einige 100 Politiker - und aus Gendergründen ebensoviele Politikerinnen, den Löwen (oder Löwinnen) als Mahlzeit serviert - oder nach freier Wahl nach "Politesien" (3) verbannt zu haben.
ich möchte nicht sterben, ohne eine Vorrichtung (Apparatur?) zur Vernichtung des gesamten bisher entstandenen Datenmülls im world wide web
(www bzw. auf russisch: Интерне́т
chinesisch: 全球资讯网 )
erfunden zu haben, wobei es mir ausdrücklich nichts ausmacht, wenn auch diese Zeilen diesem Reinigungsprozess unterliegen.
ich möchte auch nicht sterben, ohne mich mit Goethe über dessen Meinung zu Theodor W. Adorno (dessen philosophischen und musiktheoretischen Texte ich nicht mag) ausgetauscht zu haben.
vor allem möchte ich nicht sterben, ohne Gott bzw. "die Göttin" davon überzeugt zu haben, dass es unsinnig ist, jemandem das Leben zu schenken, um es dann nach Gutdünken (oft „Plan“ genannt) wieder zu beenden. So etwas erinnert mich an Spitzenmanager großer Industriekonzerne!
ich habe mir also noch einiges vorgenommen - um vorerst unsterblich zu bleiben!
(19.9.2015)
(1) Grüne Wolken
(2) Novemberblau
(3) Politesien