Das Kind

 

 

 

Das Kind - © Alfred Rhomberg

 

 

Das Kind stand allein herum und wurde nicht gebraucht, den Vater hatte es an eine andere Frau verloren, die Mutter an zwei Teilzeitjobs und etwas Alkohol.

 

Das Kind sollte sein Leben beginnen ohne zu wissen warum (und wie).

 

Besonders die Antwort auf das „warum?“ hatten ihm seine abhanden gekommenen Eltern und seine Gene verweigert – mit dem „wie“ würden sie – die Gene – schon irgendwie zurecht gekommen (oder auch nicht).

 

Das Kind stand allein herum und wartete auf die Schule – das „warum“ kam im Lehrplan nicht vor.

 

Jede Frage fordert eine Antwort, anders kann eine Wissenslücke nicht geschlossen werden -

aber das Fragen wurde nicht gelehrt -  

 

auch das spätere Leben verweigert viele Fragen nach dem „warum“ –

 

nicht beantwortete Frage sind Leerstellen und so häufen sich die Leerstellen im Laufe eines Lebens.

 

Alles Wissen dient dem Lösen von Problemen –

 

das konnte das Kind nicht wissen – es hätte ihm auch nichts genützt,

 

auch nicht, dass sich Grundprobleme philosophisch in viele Unterprobleme untergliedern lassen und diese dann oft leichter zu lösen wären.

 

Deshalb steht das Kind noch immer allein herum und will irgendwohin abgeholt werden -

 

aber wohin?

 


(Version 21.8.2014)                               

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