Neue Fragen des „kleinen Prinzen“:  „Schwarze Löcher“ - ein Dialog

 

Schwarze Löcher - © Alfred Rhomberg

Der folgende Beitrag ist ein kleiner, diesmal satirischer Nachtrag zum früheren Beitrag „Der kleine Prinz im Spannungsfeld von Ökonomie und Politik“, weil es inzwischen viele neue Fragen gibt, die der „Kleine Prinz“ (Antoine de Saint Exupéry) stellen könnte. Es geht hier nicht um den "6. Planeten", sondern um unsere Erde und auch nicht um den Geographen, der alles nur aufschreibt was ihm berichtet wird, sondern um den gesunden Menschenverstand.

 

Anm: Anstatt des „Geographen“, haben wir heute die naturwissenschaftlichen Fachzeitungen, "ExpertInnen"  und leider auch die oft kritiklosen Medien.

 

Der kleine Prinz an die ExpertInnen und Medien:

„Wir stecken heute sehr viel Geld in die Erforschung schwarzer Löcher und je mehr Geld wir in die Astrophysik stecken, desto mehr schwarze Löcher finden wir – lohnt sich das?

 

Antwort: Ob es sich lohnt, können wir heute noch gar nicht beurteilen, das wissen wir erst, wenn wir möglichst viele schwarze Löcher gefunden haben.

 

Der kleine Prinz: und wie viele schwarze Löcher brauchen wir dafür?

 

Antwort: auch das können wir heute noch gar nicht beantworten!

 

Der kleine Prinz: wann könnten wir das denn vielleicht beantworten und was haben wir von den schwarzen Löchern?

 

Antwort: (etwas mitleidig): die Frage nach dem „wann“ ist im Grunde nicht beantwortbar – und was wir von den „schwarzen Löchern“ haben ist von Laien überhaupt nicht beurteilbar – auf jeden Fall wissen wir dann mehr über unser Universum!

 

Der kleine Prinz: ist das wirklich so wichtig? Wahrscheinlich werden wir nie alles über unser Universum wissen - die Menschen vor mehreren 100 Jahren haben noch weniger darüber gewusst und waren zumindest wegen dieses Unwissens nicht glücklicher oder unglücklicher als wir heute – werden die Menschen in 100 Jahren dann glücklicher sein, wenn sie noch mehr über schwarze Löcher wissen?

 

Anwort: es geht nicht um glücklich oder unglücklich, sondern wir wissen dann einfach viel mehr! Außerdem sind schwarze Löcher sehr gefährlich, sie können wegen ihrer Masse alles verschlingen!

 

Der kleine Prinz: aber doch nur dort draußen, wo sie jetzt sind – da können sie doch machen was sie wollen.

 

Antwort: wir wollen aber gerade das wissen, was sie wollen!

 

Der kleine Prinz: aah – ich wüsste eigentlich viel lieber, wie wir heute mit den Problemen auf unserer Erde zurecht kommen: den vielen Kriegen, den Flüchtlingsströmen, der Klimaerwärmung und den schweren Krankheiten von Menschen, denen schwarze Löcher ziemlich gleichgültig sind. Wenn wir die ganzen privaten und Steuergelder, die wir in die Erforschung der schwarzen Löcher stecken in solche wichtigen Probleme steckten, würde das die Menschen viel glücklicher machen.

 

Antwort: vielleicht – aber dafür sind wir nicht zuständig. Wir sind nur für schwarze Löcher zuständig - und was die Verteilung der Gelder auf unserer Erde betrifft, so sind dafür irgendwelche Organisationen und die Politiker zuständig.

 

Der kleine Prinz sagte noch einmal verzagt: aah! Zu gerne würde er noch einen weiteren Planeten besuchen, aber da gab es derzeit gerade noch keinen brauchbaren – und die ExpertIinnen konnten ihm da auch nicht weiter helfen. Vielleicht erst später, wenn sie mit der Suche nach ihren schwarzen Löchern fertig sind! 

 

(22.7.2015)

 

 

 

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